VVVVVV

Net art work, 2011-2013

Im Rahmen von „VVVVVV", hat die Künstlerin eine voll funktionstüchtige 'pornographische' Webseite installiert, auf der keine Nacktheit, sondern abstrakte Bilder gezeigt werden, die sich mit dem pornographischen Gebrauch von Frauenkörpern in der Geschichte des 'World Wide Webs' (WWW) beschäftigen. Die Webseite, unter http://www.VVVVVV.xxx abrufbar, zeigt entsprechendes Filmmaterial, das sowohl das Internet als auch die Vagina repräsentiert. Indem das Internet und die Vagina zusammenspielen, um sich gegenseitig zu kommentieren, erforscht dieses Projekt das Scheitern des bildlichen Ausdrucks, diese ungleichen – und dennoch ganz ähnlichen – Systeme zu adressieren. Das Projekt kitzelt eine alternative Geschichte von 'World Wide Web', Pornographie und Frauenkörpern heraus. Die Webseite kritisiert den Mangel an Darstellungen weiblicher Anatomie - innerhalb der Pornographie und darüber hinaus - und deren kulturelle Unwichtigkeit verglichen mit phallischen Darstellungen. Durch das Wachrufen einer 1990er Ästhetik – eine Zeit, als Durchschnittskonsumenten zum ersten Mal online gingen – konfrontiert die Webseite die Kommerzialisierung des Internets, die mithilfe von Frauenkörpern erreicht wurde. Die Vagina wird darauf übertragen, wie die populäre visuelle Vorstellung die körperliche Präsenz des Internets als einen endlosen tunnelartigen Raum begreift (wie z.B. in Matrix, Hackers und Der Rasenmäher Mann), der im Zusammenhang mit „VVVVVV", zur so genannten 'cyberpussy' wird. Die Seite entwirft neue theoretische Möglichkeiten für Technologie sowie das soziale und biologische Geschlecht. „VVVVVV" überdenkt die Idee einer 90er Cyberwelt Utopie um die Frage zu beantworten, was das Web, das mittlerweile ein entzauberter Raum ist, hinsichtlich Gerechtigkeit für seine Benutzer_innen tun kann.

(Faith Holland)

  FAITH HOLLAND

US

Faith Holland ist Künstlerin und Kuratorin, die zwischen Providence und New York lebt. Derzeit arbeitet sie an der Beziehung zwischen dem biologischen und sozialen Geschlecht zum Internet mithilfe von Videos, GIFs, webbasierten Projekten und einigen IRL Objekten. Ihre Arbeit wurde an folgenden Orten ausgestellt: Xpo Gallerie (Paris), Art in Odd Places festival (New York), Elga Wimmer (New York), Axiom Gallerie (Boston), the Philips Collection (Washington, D.C.) und File Festival (São Paulo).

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