| CHAPEL OF THE VAGINA
Installation, 2012 Vor langer Zeit assoziierten Menschen den Sexualakt nicht mit Geburt. Das eine Ereignis lag zeitlich zu weit vom anderen entfernt. Daher war die Frau die wichtigste Person bei der Erzeugung neuen Lebens, da sie fähig war, ein menschliches Wesen zu gebären. Die Rolle des Mannes erschien dabei unwesentlich. Aufgrund dieser Annahme war die Stellung der Frau im sozialen, politischen und religiösen Leben entscheidend. Einige Thesen belegen, dass zur Zeit des Matriarchats die Frau regierte. Laut des Schweizer Anwalts und Begründer der Matriarchatstheorie Johann Jacob Bachofen, legte das Matriarchat den Grundstein für universelle Freiheit und Gleichheit, Frieden und Liebe, sowie die Sorge um alle Mitglieder einer Gesellschaft. Natur und Emotionalität wurden darin geschätzt. Die weibliche Fruchtbarkeit - die Fähigkeit ein Kind zu gebären und neues Leben zu schaffen - war göttlicher Natur. Dieser göttliche Aspekt spiegelte sich auch im Tor zur Welt, der Vagina, wider. Sie stellte den symbolischen Beginn der Welt und die Quelle der Inspiration dar. Daher wurde die Vagina respektiert und verehrt. Als das Patriarchat an die Macht kam, nahm die Bedeutung der Frau drastisch ab. Die Vagina wurde mit Scham und Schuld belastet und mit Sünde und Unreinheit verbunden. Meine Arbeit zielt darauf ab, matriarchalische Ideen wiederherzustellen und die Vagina vom profanen in den heiligen Bereich zurückzuholen. (Iwona Demko) |
IWONA DEMKO
PL Iwona Demko, lebt in Krakau, Polen. 1996-2001: Fakultät für Bildhauerei, Akademie der Bildenden Kunst, Krakau, Polen. 2000: Stipendium an der Ecole des Beaux-Arts et des Arts Appliques, Toulouse, Frankreich.
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