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pfeil-rechts
Anonym
Urinierende Hetäre
Ca. 480 v. Chr.
Antikensammlung Berlin, Deutschland

4-11-Urinierende Hetaere

Bildrechte (Foto / Werk):
CC0 // Wikipedia
Autor: Angelika Dierichs:
Erotik in der Kunst
Griechenlands, von Zabern,
Mainz 1993
(Zaberns Bildbände zur
Archäologie/Antike Welt.
Sonderheft, Bd. 9) ISBN
3-8053-1540-6

Quellenangabe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Miktion


   

Im antiken Griechenland war Prostitution weit verbreitet und toleriert. Hetären waren Frauen, die nicht nur sexuelle Dienste anboten, sondern auch für geistige Unterhaltung und Zuwendung sorgten. Aus dieser Zeit sind einige Vasenmalereien mit Frauendarstellungen (es handelt sich dabei um Prostituierte) überliefert. Auffallend ist, dass bei 1.200 gefundenen Vasen mit erotischen Motiven lediglich sieben davon Frauen zeigen, die ihr Geschlecht präsentieren.[1]
Die Wissenschaftlerin Catherine Johns[2] vermutet, dass Vulva und Vagina zu kompliziert zu zeichnen waren, und dass „ eine getreue, realistische Darstellung unangemessen wirken würde".[3] Monika Gsell widerspricht dieser Theorie und mutmaßt über ein „Darstellungs-Tabu".[4] Dieses Bild befindet sich an der Innenseite einer Trinkschale.[5] Es zeigt eine gänzlich nackte Frau beim Urinieren. Keck platziert sie ihr Geschlecht über dem Uringefäß. Eine Vaginalöffnung ist nicht zu sehen, das Schamdreieck (wie auch das Schamhaar) wurden durch zwei einfache, leicht geschwungene Linien angedeutet. Auffallend ist der senkrechte Strich, der vom Bauchnabel zur Vulva gezogen wurde – es könnte sich um die Andeutung des Vaginaltraktes handeln. Eine detaillierte anatomische Darstellung einer Vagina ist jedoch nicht überliefert. Monika Gsell stellt in ihrem Buch noch weitere Bilder vor.[6] Das eine zeigt eine Vulva, die schwarz umrandet wurde und dadurch plastisch wirkt.[7] Das andere lässt bei einem der BetrachterIn frontal zugewandten Geschlecht innere und äußere Schamlippen erkennen.[8]