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FRÜHCHRISTLICHE KUNST 200 – 600 n. Chr.
Die frühchristliche Kunst ist zunächst von der Spätantike geprägt und überschneidet sich mit dieser. Der Zeitabschnitt spaltet sich in weiterer Folge im Westen in die frühmittelalterliche vorromanische Epoche und im Osten in die byzantinische Kunst. Der christliche Glaube konnte anfangs nur geheim in Privathäusern und Katakomben zelebriert werden, bevor im Jahr 313 unter Kaiser Konstantin den Menschen das Recht auf Religionsfreiheit zugesagt wurde. So konnte sich das Christentum neben anderen Religionen entfalten. Als die Glaubensausübung noch im Geheimen erfolgte wurden Kunstwerke in Privathäusern angebracht. Stil und Technik der Kunstwerke (allen voran Mosaiken, Wandmalereien, Reliefs) orientierte sich an der spätantiken Kunst, lediglich der Inhalt wurde verändert. Als Theodosius I. das Christentum 380 zur Staatsreligion ernannte, wurden die römischen Basiliken in Versammlungsorte für Christen umfunktioniert. Die ersten neuen Kirchenbauten übernahmen die Bauweise der Basiliken, z.B. Alt Sankt Peter (existiert heute nicht mehr), Santa Maria Maggiore, San Giovanni in Laterano, beide in Rom.[1] Bildinhalte waren „Der gute Hirte" oder christliche Symbole, wie Taube, Fisch, Anker.[2] Wenn Frauen dargestellt wurden, so in symbolischer Form oder als Mutter Gottes. Die Werke sind selten erhalten geblieben. Mithu Sanyal stellt in ihrem Buch „Vulva"[3] eine Recherche von Gloria Steinem vor. Steinem entdeckte einen interessanten Ansatz zur Interpretation des architektonischen Aufbaus von Kirchen. Dabei wird die Architektur mit dem weiblichen Geschlecht verglichen. Es gibt „ein äußeres und ein inneres Portal, wie es äußere und innere Schamlippen gibt; einen vaginalen Mittelgang zum Altar; zwei gebogene ovarienähnliche Seitenschiffe; und dann, im geheiligten Zentrum, den Altar oder die Gebärmutter."[4] Eine genaue Quelle ist nicht bekannt. Die Ähnlichkeit zwischen frühen Sakralbauten und dem Geschlecht bietet eine spannende Sichtweise. Sanyal schreibt in besagtem Buch weiter, dass die Mandel in der Urkirche als Symbol für die Vulva der Jungfrau Maria galt.[5] Einige Darstellungen von „Maria in der Mandorla" sind aus dem Mittelalter überliefert. Außerdem erforschte sie, dass das frühe Christentum die Vulva der Frau als Fischblase, im Lateinischen „vesica piscis" bezeichnete.[6]
Die frühchristliche Kunst ist zunächst von der Spätantike geprägt und überschneidet sich mit dieser. Der Zeitabschnitt spaltet sich in weiterer Folge im Westen in die frühmittelalterliche vorromanische Epoche und im Osten in die byzantinische Kunst. Der christliche Glaube konnte anfangs nur geheim in Privathäusern und Katakomben zelebriert werden, bevor im Jahr 313 unter Kaiser Konstantin den Menschen das Recht auf Religionsfreiheit zugesagt wurde. So konnte sich das Christentum neben anderen Religionen entfalten. Als die Glaubensausübung noch im Geheimen erfolgte wurden Kunstwerke in Privathäusern angebracht. Stil und Technik der Kunstwerke (allen voran Mosaiken, Wandmalereien, Reliefs) orientierte sich an der spätantiken Kunst, lediglich der Inhalt wurde verändert. Als Theodosius I. das Christentum 380 zur Staatsreligion ernannte, wurden die römischen Basiliken in Versammlungsorte für Christen umfunktioniert. Die ersten neuen Kirchenbauten übernahmen die Bauweise der Basiliken, z.B. Alt Sankt Peter (existiert heute nicht mehr), Santa Maria Maggiore, San Giovanni in Laterano, beide in Rom.[1] Bildinhalte waren „Der gute Hirte" oder christliche Symbole, wie Taube, Fisch, Anker.[2] Wenn Frauen dargestellt wurden, so in symbolischer Form oder als Mutter Gottes. Die Werke sind selten erhalten geblieben. Mithu Sanyal stellt in ihrem Buch „Vulva"[3] eine Recherche von Gloria Steinem vor. Steinem entdeckte einen interessanten Ansatz zur Interpretation des architektonischen Aufbaus von Kirchen. Dabei wird die Architektur mit dem weiblichen Geschlecht verglichen. Es gibt „ein äußeres und ein inneres Portal, wie es äußere und innere Schamlippen gibt; einen vaginalen Mittelgang zum Altar; zwei gebogene ovarienähnliche Seitenschiffe; und dann, im geheiligten Zentrum, den Altar oder die Gebärmutter."[4] Eine genaue Quelle ist nicht bekannt. Die Ähnlichkeit zwischen frühen Sakralbauten und dem Geschlecht bietet eine spannende Sichtweise. Sanyal schreibt in besagtem Buch weiter, dass die Mandel in der Urkirche als Symbol für die Vulva der Jungfrau Maria galt.[5] Einige Darstellungen von „Maria in der Mandorla" sind aus dem Mittelalter überliefert. Außerdem erforschte sie, dass das frühe Christentum die Vulva der Frau als Fischblase, im Lateinischen „vesica piscis" bezeichnete.[6]