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Gian Giacomo Caraglio
Merkur und Herse
1527
Hamburger Kunsthalle Hamburg, Deutschland

12-35-Merkur und Herse Caraglio

Bildrechte (Foto / Werk):
CC0 // Wikipedia

Quellenangabe:
http://de.wikipedia.org/wiki/
Gian_Giacomo_Caraglio


    Die Druckgrafik stammt aus der Serie „Götterlieben", in der von Caraglio Zeichnungen von Rosso Fiorentino und Perino del Varga kopiert und gestochen wurden.[1] Diese erotische Serie war eine der beliebtesten in dieser Epoche. Sie konnte durch das Medium des Kupferstichs schnell vervielfältigt werden und war somit nicht nur für ein höher gestelltes Bürgertum oder den Adel zugänglich. Die Szene von „Merkur und Herse" zeigt drei Personen, die in einen mythologischen Kontext eingebunden und somit überhöht als Götter dargestellt sind. Die am Bett liegende Frau exponiert ihr Geschlecht. Der Künstler hat das weibliche Genital als epilierte Scham dargestellt und die inneren Schamlippen ausgebildet. Skandalös war der Kupferstich damals nicht, das ist auf die Tarnung der Protagonisten als Götter zurückzuführen.[2] Anreizende Bilder der Renaissance stehen am Beginn einer Tradition, in der Erotik und Begehren ausschließlich auf die Abbildung der Frau in lasziven Posen reduziert wird. In vergleichbaren Bildern des Mittelalters, z.B. bei Badeszenen, in denen Frauen nackt oder halb bekleidet in erotischem Kontext gezeigt wurden, bildeten immer auch nackte oder halb bekleidete Männer ein erotisches Gegengewicht.[3]

Biografie: http://de.wikipedia.org/wiki/Gian_Giacomo_Caraglio