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Vulven Zeichen aus „La Ferrassie"
30.000 v. Chr.
Musée National de Préhistoire, Les Eyzies, Frankreich

1-2-La Ferrassie

Bildrechte (Foto / Werk):
CC-BY-SA // Wikipedia
Autor: Sémhur

Quellenangabe:
http://de.wikipedia.org/wiki/La_Ferrassie


 

    Neben Tierdarstellungen, die entweder graviert oder gemalt in Höhlen und Felsvorsprüngen vorgefunden wurden, gibt es eine Reihe verschiedener Zeichen und Symbole, die immer wiederkehren und auf eine bestimmte Bedeutung für den Mensch des Jungpaläolithikums schließen lassen. Zu diesen symbolhaften Garvierungen zählen die Vulven Zeichen. Solche wurden auf einer frei stehenden Felsplatte in La Ferrassie in der Dordogne im südwestlichen Frankreich gefunden. Man sieht einen deutlich in den Stein gemeißelten Bauchnabel und darunter ein Dreieck, an dessen unterem Ende eine senkrechte Linie nach oben gezogen wurde. Diese Darstellung lässt sich zweifelsfrei als Vulva mit Schamspalte oder Vaginaltrakt identifizieren. Über die Bedeutung können wir nur spekulieren. Fest steht, dass die Darstellungen eine zentrale Rolle spielten. Siegfried Vierzig[1] vermutet, dass die Gravuren nicht als Sexualsymbol dienten, sondern als „das Symbol des Leben hervorbringenden Schoßes".[2] Er führt seine Gedanken weiter, indem er feststellt, dass es an diesem Ort Vulvendarstellung gibt, aber keine phallischen Symbole. Somit wird deutlich, dass es sich um ein Regenerationssymbol handeln muss.[3] Das Wort „Regeneratio" aus dem Lateinischen bedeutet Neuentstehung. Frauen werden als Lebensspenderin gesehen, die Leben empfangen und gebären können. Diese Fähigkeit ist zentral in der Frage um die Sicherung des Weiterbestands des Menschen und könnte bereits in der damaligen Zeit erkannt worden sein. Wichtig ist zu unterscheiden, dass es sich um kein Fruchtbarkeitssymbol im Sinn einer reichen Nachkommenschaft handelt, die damals nicht angestrebt wurde. Sondern dass es vielmehr um das Bewusstsein der Bedeutung der Frau, und der Vagina, als Lebensspenderin ging.