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Jean Jacques Lequeu
Aus der Serie „Figures Lascives"
1779 – 1795
Nationalbibliothek Frankreich, Paris

14-40-Figures Lascives Lequeu

Bildrechte (Foto / Werk):
Bibliothèque nationale de France,
département Estampes et
photographie, EST RESERVE AE-15

Quellenangabe:
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv
1b7703773t/f1.item.r=Lequeu,%20
Jean%20Jacques%20figures%
20lascives.langDE#


   

Der Architekt Lequeu ist einer der drei Hauptvertreter der Revolutionsarchitektur, einer Strömung, die einen Teil des Neo-Klassizismus in Frankreich bildet. Dabei wurden viele monumentale Gebäude und Stadtteile geplant, aber kaum ein Entwurf verwirklicht. Die Serie „Figures Lascives" umfasst obszöne wie bizarre Zeichnungen männlicher und weiblicher Genitalien. Auffallend dabei ist die Tatsache, dass das weibliche Geschlechtsorgan in diesem Bild sehr detailliert und vollständig abgebildet wird. Der Künstler zeichnete äußere und innere Schamlippen, Vaginalöffnung, Klitoris und Schambehaarung. Dennoch ist die Vulva nicht naturalistisch nachempfunden. Einige architektonische Entwürfe Lequeus sind sexuell geladen und erinnern an Vulven. So erschließt sich im Vergleich - Architekturskizze mit Vulva - folgende Analogie: die Vagina ist der Höhleneingang, die Schambehaarung versinnbildlicht die Vegetation, die Schamlippen bilden die Felswand. Die sexualisierte Ästhetik in seinen Architekturentwürfen ist allgegenwärtig. Bei diesem Vergleich sieht er in der Vagina ein Symbol für die Höhle. Bemerkenswert ist, dass dieses Bild vor Courbets „Der Ursprung der Welt" von 1866 entstanden ist. Nach seinem Tod wurde die Serie der Nationalbibliothek Frankreichs vermacht, die die Werke erstmals 2007/2008 in einer Ausstellung präsentierte.[1] Es kann angenommen werden, dass diese Bilder im 18. Jahrhundert einer breiten Öffentlichkeit nicht zugänglich waren.

Biografie: http://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Jacques_Lequeu