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KLASSIZISUMUS 1770 – 1850
Ab diesem Zeitraum vollzieht sich ein Wandel in Ablauf und Definition der Epochen. Verschiedene Stile existieren ab nun nebeneinander, eine einheitliche, alle Kunstgattungen betreffende Formensprache gibt es nicht mehr. Historisch betrachtet entwickelt sich die Gesellschaft aufgrund der industriellen Revolution (Erfindung der Dampfmaschine, erste Eisenbahnstrecken werden gebaut) weiter. Es kommt zu einem Erstarken des Bürgertums. Auftraggeber sind jetzt neben der Kirche und dem Adel auch der Staat und die Bürger, was eine Änderung der Bildinhalte zu Folge hat. Die Machtdemonstration und Selbstinszenierung der Monarchen und der Kirche tritt allmählich in den Hintergrund. Die KünstlerInnen können selbstbestimmter entscheiden, was sie malen möchten. Das Alltagsleben, die Natur wird abgebildet und die Fotografie löst die Portraitmalerei ab. Italien, Frankreich, Spanien und England definieren diese Kunstrichtung als Neo-Klassizismus, in unseren Breitengraden spricht man von Klassizismus.[1] Für die KünstlerInnen war die römische und griechische Antike vollkommen, sie galt als stille Größe und edel. Szenen der Antike wurden wieder aufgegriffen und gelegentlich mit patriotischem Hintergrund ergänzt. Die Opulenz und Farbigkeit der Barockmalerei verschwindet. Klare Linien, flächiger Farbauftrag und kühle Farben dominieren das Bildgeschehen. Gestik und Mimik werden reduziert, die Komposition ist in sich ruhend, die sinnliche Leidenschaft der Barockdamen wird durch kühle Distanz ersetzt. Im Zeitalter der Aufklärung ist eine sinnlich dargestellte Frau nicht ausreichend, so soll auch das Innere, die Tugendhaftigkeit gezeigt werden. Die Frau im 18. Jahrhundert war immer noch in passiven Rollen verhaftet. Sie war für das Heim, die Kinder und das Wohlbefinden des Mannes zuständig. Höhere Bildung war ihr verwehrt. Die ideale Frau sollte tugendhaft, anständig, bescheiden sein. Da die Antike als Vorbild für den Klassizismus diente, wurde auch die Darstellung des weiblichen Geschlechtsorgans, als glattes Schamdreieck ohne Schamhaar oder Schamspalte, übernommen. Ein Teil des Klassizismus bildet die Revolutionsarchitektur. Architekten, v.a. in Frankreich, entwarfen utopische Bauten, die selten gebaut wurden. Es vollzog sich ein Wandel von der höfischen zur bürgerlichen Architektur, bei der die Künstler die Vernunft der Menschen in den Mittelpunkt rückten.[2] So sollte anhand der Formensprache sofort erkennbar sein, zu welchem Zweck die Architektur gebaut wurde. Dekor und Schmuck wurden nicht mehr verwendet, eine klare Ausrichtung und einfache Grundformen waren das Ziel.
Ab diesem Zeitraum vollzieht sich ein Wandel in Ablauf und Definition der Epochen. Verschiedene Stile existieren ab nun nebeneinander, eine einheitliche, alle Kunstgattungen betreffende Formensprache gibt es nicht mehr. Historisch betrachtet entwickelt sich die Gesellschaft aufgrund der industriellen Revolution (Erfindung der Dampfmaschine, erste Eisenbahnstrecken werden gebaut) weiter. Es kommt zu einem Erstarken des Bürgertums. Auftraggeber sind jetzt neben der Kirche und dem Adel auch der Staat und die Bürger, was eine Änderung der Bildinhalte zu Folge hat. Die Machtdemonstration und Selbstinszenierung der Monarchen und der Kirche tritt allmählich in den Hintergrund. Die KünstlerInnen können selbstbestimmter entscheiden, was sie malen möchten. Das Alltagsleben, die Natur wird abgebildet und die Fotografie löst die Portraitmalerei ab. Italien, Frankreich, Spanien und England definieren diese Kunstrichtung als Neo-Klassizismus, in unseren Breitengraden spricht man von Klassizismus.[1] Für die KünstlerInnen war die römische und griechische Antike vollkommen, sie galt als stille Größe und edel. Szenen der Antike wurden wieder aufgegriffen und gelegentlich mit patriotischem Hintergrund ergänzt. Die Opulenz und Farbigkeit der Barockmalerei verschwindet. Klare Linien, flächiger Farbauftrag und kühle Farben dominieren das Bildgeschehen. Gestik und Mimik werden reduziert, die Komposition ist in sich ruhend, die sinnliche Leidenschaft der Barockdamen wird durch kühle Distanz ersetzt. Im Zeitalter der Aufklärung ist eine sinnlich dargestellte Frau nicht ausreichend, so soll auch das Innere, die Tugendhaftigkeit gezeigt werden. Die Frau im 18. Jahrhundert war immer noch in passiven Rollen verhaftet. Sie war für das Heim, die Kinder und das Wohlbefinden des Mannes zuständig. Höhere Bildung war ihr verwehrt. Die ideale Frau sollte tugendhaft, anständig, bescheiden sein. Da die Antike als Vorbild für den Klassizismus diente, wurde auch die Darstellung des weiblichen Geschlechtsorgans, als glattes Schamdreieck ohne Schamhaar oder Schamspalte, übernommen. Ein Teil des Klassizismus bildet die Revolutionsarchitektur. Architekten, v.a. in Frankreich, entwarfen utopische Bauten, die selten gebaut wurden. Es vollzog sich ein Wandel von der höfischen zur bürgerlichen Architektur, bei der die Künstler die Vernunft der Menschen in den Mittelpunkt rückten.[2] So sollte anhand der Formensprache sofort erkennbar sein, zu welchem Zweck die Architektur gebaut wurde. Dekor und Schmuck wurden nicht mehr verwendet, eine klare Ausrichtung und einfache Grundformen waren das Ziel.