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GOTIK 1140 - 1500
Die kunsthistorische Epoche der Gotik fällt in das Spätmittelalter. Sie beginnt und endet in den europäischen Länden zu unterschiedlichen Zeiten. Der Name „Gotik" wurde vom italienischen Renaissancekünstler Giorgio Vasari geprägt, der die Architektur als „maniera dei Goti", „Eigenart der Goten" bezeichnete.[1] Die Bauweise änderte sich: So wurde der wuchtige, schwere Baustil der Romanik aufgelöst und gegen eine transparente, feingliedrige, hohe, zu Gott emporragende Architektur ersetzt. In diesem Zeitabschnitt fand der 4. Kreuzzug statt, die Inquisition begann, die Länder wurden von der Pest heimgesucht. In Italien stieg das Herrschergeschlecht der Medici auf, die lateinische Kirche wurde gespalten, die Araber verließen Spanien. Die Kupferstichtechnik wurde erfunden. Große Dichter wie Alighieri, Petrarca verfassten ihre berühmten Werke. Das Bild der Frau im Spätmittelalter war vorwiegend von der Kirche geprägt. Generell muss man sagen, dass allgemeine Aussagen zur Stellung und Bedeutung der Frau in dieser Zeit nicht getroffen werden können. Zum einen, da die Quellenlage in Bezug auf das Alltagsleben dürftig ist. Zum anderen gab es in Europa regionale Unterschiede, auch was das Leben der Frau am Land und in der Stadt betrifft. Die Kirchenväter, z.B. Ambrosius oder Augustinus, sahen die Frau als minderwertiges Wesen. Das weibliche Geschlecht war in ihren Augen schuld am Sündenfall, dem Mann nicht ebenbürtig, auch deshalb, da die Frau nach und aus ihm geschaffen wurde. Sexualität wurde von der Kirche und somit vom Großteil der Bevölkerung als Sünde angesehen. Die Frau war Gattin und Mutter und kümmerte sich um den Haushalt und die Kinder. Sogenannte ehrbare Frauen trugen Hauben, wenn sie verheiratet waren.[2] Prostituierte hatten Hauben mit gelbem Band und waren „wandelbare" Frauen.[3] Die Prostitution war geduldet und wurde von der Kirche als notwendiges Übel angesehen. Es gab im Mittelalter Bordelle, Prostitution wurde auch auf den Straßen betrieben. Die Damen, die dieses Gewerbe betrieben, durften Kirchplätze nicht betreten.[4] Unehrbare Frauen hatten Geschlechtsverkehr vor der Ehe oder ein uneheliches Kind. Der Ruf eines Mannes war hingegen nicht beschädigt, sollte er sexuelle Beziehungen schon vor der Ehe eingegangen sein. Rechtlich waren Frauen den Männern unterlegen. Hatten sie ein Vermögen, so wurde dieses von Männern für sie verwaltet. Die Kleidung der Frauen zeigte ihren sozialen Stand und ihre Zugehörigkeit. Ein Mantel oder die erwähnte Haube war das Zeichen für eine ehrbare Frau.[5] In der christlichen Bildsprache wird Maria als „Maria lactans", als stillende Mutter, oder als „Mater dolorosa", als leidende Schmerzensmutter, abgebildet.
Die kunsthistorische Epoche der Gotik fällt in das Spätmittelalter. Sie beginnt und endet in den europäischen Länden zu unterschiedlichen Zeiten. Der Name „Gotik" wurde vom italienischen Renaissancekünstler Giorgio Vasari geprägt, der die Architektur als „maniera dei Goti", „Eigenart der Goten" bezeichnete.[1] Die Bauweise änderte sich: So wurde der wuchtige, schwere Baustil der Romanik aufgelöst und gegen eine transparente, feingliedrige, hohe, zu Gott emporragende Architektur ersetzt. In diesem Zeitabschnitt fand der 4. Kreuzzug statt, die Inquisition begann, die Länder wurden von der Pest heimgesucht. In Italien stieg das Herrschergeschlecht der Medici auf, die lateinische Kirche wurde gespalten, die Araber verließen Spanien. Die Kupferstichtechnik wurde erfunden. Große Dichter wie Alighieri, Petrarca verfassten ihre berühmten Werke. Das Bild der Frau im Spätmittelalter war vorwiegend von der Kirche geprägt. Generell muss man sagen, dass allgemeine Aussagen zur Stellung und Bedeutung der Frau in dieser Zeit nicht getroffen werden können. Zum einen, da die Quellenlage in Bezug auf das Alltagsleben dürftig ist. Zum anderen gab es in Europa regionale Unterschiede, auch was das Leben der Frau am Land und in der Stadt betrifft. Die Kirchenväter, z.B. Ambrosius oder Augustinus, sahen die Frau als minderwertiges Wesen. Das weibliche Geschlecht war in ihren Augen schuld am Sündenfall, dem Mann nicht ebenbürtig, auch deshalb, da die Frau nach und aus ihm geschaffen wurde. Sexualität wurde von der Kirche und somit vom Großteil der Bevölkerung als Sünde angesehen. Die Frau war Gattin und Mutter und kümmerte sich um den Haushalt und die Kinder. Sogenannte ehrbare Frauen trugen Hauben, wenn sie verheiratet waren.[2] Prostituierte hatten Hauben mit gelbem Band und waren „wandelbare" Frauen.[3] Die Prostitution war geduldet und wurde von der Kirche als notwendiges Übel angesehen. Es gab im Mittelalter Bordelle, Prostitution wurde auch auf den Straßen betrieben. Die Damen, die dieses Gewerbe betrieben, durften Kirchplätze nicht betreten.[4] Unehrbare Frauen hatten Geschlechtsverkehr vor der Ehe oder ein uneheliches Kind. Der Ruf eines Mannes war hingegen nicht beschädigt, sollte er sexuelle Beziehungen schon vor der Ehe eingegangen sein. Rechtlich waren Frauen den Männern unterlegen. Hatten sie ein Vermögen, so wurde dieses von Männern für sie verwaltet. Die Kleidung der Frauen zeigte ihren sozialen Stand und ihre Zugehörigkeit. Ein Mantel oder die erwähnte Haube war das Zeichen für eine ehrbare Frau.[5] In der christlichen Bildsprache wird Maria als „Maria lactans", als stillende Mutter, oder als „Mater dolorosa", als leidende Schmerzensmutter, abgebildet.