Anatomie und Funktion
Die Venuslippen (Schamlippen, Charmelippen, Genitallippen, Lustlippen, Geschlechtslippen; Labia majora/ minora pudeni) sind zwei paarig auftretende Hautfalten, welche den Intimbereich der Frau schützen. [1] [2] [3]
Die äußeren Venuslippen (Labia majora pudendi) dienen dem Schutz der Vulva. Sie sind meist etwas stärker pigmentiert als die umgebende Haut, mit Fett unterpolstert und gut durchblutet. Die äußere Seite ist behaart und besitzt Schweiß-, Talg- und Duftdrüsen. Die Innenseite der äußeren Lippen hingegen ist unbehaart und sehr sensibel. [1] [2]
Die inneren Venuslippen (Labia minora pudendi, Nymphae) sind farblich von zartrosa bis bläulich gefärbt und vollkommen haarlos. Hier befinden sich Talgdrüsen und nur wenige Schweißdrüsen. Im unteren Drittel sind die Ausführungsgänge der Bartholin-Drüsen eingebettet, welche den Scheidenvorhof befeuchten. [1] [2] Die inneren Venuslippen können kleiner, aber auch größer sein als die Äußeren. Dies variiert von Frau zu Frau, und auch im Laufe des Lebens. [1]
Sexualität
Die Genitallippen füllen sich bei sexueller Erregung mit Blut. Die inneren Lippen verändern ihre Farbe und weichen auseinander. Neue Studien haben gezeigt, dass die Venuslippen eine wichtige Rolle in der Sexualität der Frau spielen, beim Vorspiel wie beim Orgasmus. [1]
Kultur
Die momentan populäre Enthaarung des weiblichen Genitals macht Bereiche sichtbar, die lange verborgen waren. [VENUSHÜGEL] Daraus können sich neue Problemzonen für Frauen ergeben. Dabei ist die Auffassung von Schönheit von Kultur zu Kultur verschieden:
„Als schön wird von den meisten Frauen in Europa empfunden, wenn die äußeren Schamlippen die inneren kleinen Schamlippen gerade bedecken. In Japan dagegen gilt ein schmetterlingsflügelhaftes Aussehen der Schamlippen als Ideal, in manchen afrikanischen Ländern ein besonders langes Hervorhängen der inneren Schamlippen." [4]
Dabei ist diese Vielfalt durchaus von der Natur gewollt, hier drückt sich die Schönheit der unterschiedlichen Formen und Farben aus. [1]