Louise Bourgeois Femme-Maison 1945-47 Private Sammlung Santa Barbara, USA |
Bildrechte (Foto / Werk):
Collection particulière Photo Rafael Lobato © Bildrecht, Wien, 2013 Quellenangabe: http://mediation.centrepompidou.fr/ education/ressources/ENS-bourgeois/ ENS-bourgeois.html |
Bourgeois stand in Verbindung mit den Surrealisten und gebrauchte in ihrer Kunst einige surrealistische Gestaltungsmittel. Sie kann jedoch nicht dieser Kunstrichtung zugeordnet werden. In „Femme-Maison"[1] dekonstruiert sie in surrealistischer Manier eine Frau – sie ist eindeutig weiblich, mit primären und sekundären Merkmalen gekennzeichnet. Die Vulva der Frau hebt sich farblich vom restlichen Körper ab, wird als Oval mit Schamspalte versinnbildlicht und erinnert in ihrer Darstellungsweise an archaische Vulvazeichen. Rechts neben dem Frauenkörper wird die ovale Form wiederaufgenommen und floral verziert. Losgelöst vom Körper schwebt das an ein Ei oder an eine Keimzelle erinnernde Gebilde. Anstelle des Kopfes lastet ein Haus auf der Brust der Dargestellten. Kopflose Frauen tauchen in Bourgeois Werk immer wieder auf, das Haus kann unterschiedlich interpretiert werden. So kann es für die häuslichen Pflichten der Frau stehen oder für die von der Gesellschaft angedachte Rolle als Gattin und Mutter. Durch die Strenge der Fassade und aufgrund der Farbe fühlt man Isolation und Enge. Identitätslos und ohne „Kontaktorgane wie Augen und Hände"[2] ist sie auf Hilfe angewiesen. Die Künstlerin stellt mit diesem Werk die Weiblichkeit in Frage und die von der Gesellschaft vorgefertigten Rollen. Biografie: http://de.wikipedia.org/wiki/Louise_Bourgeois
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