Anonym Göttin auf dem Leopardenthron Ca. 5.500 v. Chr. Archäologisches Museum Ankara, Türkei |
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CC-BY-SA // Wikipedia Autor: 120 Quellenangabe: http://de.wikipedia.org/wiki/ %C3%87atalh%C3%B6y%C3%BCk |
Die Terrakottafigur wurde in einem Getreidegefäß bei einer Ausgrabung in Çatal Höyük (Anatolien) gefunden. Çatal Höyük ist eine jungsteinzeitliche Siedlung und insofern in der Forschung bedeutend, als sie als Dokument über erste große Siedlungsplätze des Menschen in der Jungsteinzeit gilt. Die gesichtslose Figur wird als gebärende Göttin[1] interpretiert, die auf einem Thron sitzt und zu beiden Seiten von Leoparden flankiert wird. Im Gegensatz zu den Frauenfiguren aus dem Jungpaläolithikum werden Schamdreieck und Vulva nicht mehr so explizit naturalistisch betont. Stilistisch auffällig ist in dieser Zeit generell eine größere Abstraktion und Stilisierung der Frauenfiguren.[2] Das Gebären zur Sicherung der Nachkommenschaft und die Bedeutsamkeit der Frau als Lebensspenderin scheint nach wie vor eine zentrale Wertigkeit in der sozialen Struktur des Menschen gehabt zu haben. In den Wohnräumen von Çatal Höyük wurden u.a. Reliefe gebärender Frauen gefunden. Vierzig vermutet darin ein „eingeführtes festes Muster"[3] und eine Betonung der Frauensymbolik. In diesen Symbolgestalten wird die zyklische Regenerierung fortgeführt,[4] aber eben in einer anderen gestalterischen Umsetzung. Ein fester Formenkanon fehlt, die Figuren sind in ihrer Darstellung uneinheitlich. Dies lässt sich auf die geänderten Lebensumstände[5] der Menschen zurückführen, die in dieser Epoche sesshaft waren und eigene Darstellungsweisen hervorbrachten. Dennoch wurden v.a. mehr Frauen abgebildet, im Osten mehr als in den westlichen Regionen Europas. |