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MITTEL-JUNG-KUPFERSTEINZEIT 9.700 – 2.200 v. Chr.

Aus der Epoche der Mittelsteinzeit sind im Vergleich zum mit dem Jungpaläolithikum kaum Kunstgegenstände erhalten geblieben. Es vollzog sich ein Wandel in der Ernährung des Menschen. Dies war durch die klimatischen Veränderungen bedingt. Gejagt wurden nun hauptsächlich Waldtiere und Fische anstelle großer Tiere. Das Sammelgut änderte sich, durch die Bildung der Wälder wurden neue Wurzeln und die Haselnuss kultiviert.[1] Der Mensch begann sesshaft zu werden und gründete dauerhafte Siedlungsplätze. ForscherInnen vermuten, dass Frauen und Männer in dieser Epoche gleichberechtigt waren und führen dies auf eine gleichgestellte Bestattungsart zurück.[2] In der Jungsteinzeit vollzog sich ein Wandel von der Jäger- und Sammlerkultur hin zur Produktionswirtschaft. Die Menschen bauten Häuser und lebten in dorfähnlichen Gemeinden zusammen. Tiere wurden domestiziert, Ackerbau betrieben. Die Lebensweise und soziale Struktur änderten sich. Skelettfunde zeigen, dass die Lebenserwartung von Frauen drastisch sank, die von Männern jedoch gleich blieb. Siegfried Vierzig vermutet, dass dies auf mehrere Schwangerschaften der Frau zurückzuführen sei.[3] Durch die Sesshaftigkeit und die Verfügbarkeit von Tiermilch wurden Frauen öfter schwanger, zusätzlich mussten sie die Äcker bewirtschaften. Dass die Rolle der Frau sich änderte zeigen auch die unterschiedlichen Bestattungsrituale zwischen Mann und Frau. Dies könnte ein Hinweis auf das Ungleichgewicht der Geschlechter sein, ist jedoch nicht nachweisbar, aber denkbar, so Vierzig.[4] Durch die veränderte Sozialstruktur bildeten sich individuelle und stilistische Merkmale innerhalb der Gesellschaftsgruppen aus. Vierzig spricht von „regionalen Einzelkulturen" im Gegensatz zu einer „Epocheneinheit".[5] Dies zeigt sich z.B. anhand von Gravuren auf Keramiken. Ob diese Ritzungen und Bemalungen symbolischen, magischen oder rituellen Charakter hatten, lässt sich nicht beweisen. Die Forscherin Marija Gimbutas sieht in den V-Gravierungen, die vielfach verwendet wurden, eine Darstellung des Schoßdreiecks.[6] Oftmals wurden die Krüge auch in Gestalt einer Frau gezeigt, so Siegfried Vierzig weiter, indem das Gesicht oder der ganze Körper als Krug geformt wurde. Er vermutet darin eine Weitertradierung der Frau als Symbolfigur in Form der zyklischen Kosmoserneuerung,[7] wie die Vulven-Gravierungen oder die explizite Darstellung von Vulva und Schamdreieck der Frau in der europäischen Altsteinzeit. In diesen Zeitraum fallen auch die ersten Entwicklungen in der Verwendung von Kupfer (Kupfersteinzeit). Die hat sich jedoch regional sehr unterschiedlich entwickelt.[8] Eine standardisierte Nutzung des Materials findet ab der Bronzezeit statt.[9]


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