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WEIBLICHE PHYSIOLOGIE

Die Physiologie oder „Lehre von den Lebensfunktionen" [1] beschreibt die Vorgänge im Körper eines Lebewesens auf molekularer, zellulärer und organischer Ebene. Sie befasst sich mit den Aspekten Stoffwechsel, Wachstum, Bewegung, Fortpflanzung. [2]

Geschlechtsunterschiede
Die körperlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau sind nicht immer auffällig. Eine offensichtliche Gegebenheit jedoch ist: Frauen besitzen die Fähigkeit schwanger zu werden, Kinder zu gebären und diese nach der Geburt zu säugen. Männer tragen „lediglich" die männlichen Keimzellen (Spermien) zur Fortpflanzung bei. [3]

Darüber hinaus gibt es noch ein paar statistische Unterschiede: Frauen sind im Schnitt etwa 14 cm kleiner als Männer, [4] das Gehirn der Männer hat durchschnittlich 11% mehr Volumen, der Knochenaufbau von Becken und Schädel zeigt charakteristische Unterschiede. [5]

Hormone
Grundsätzlich besitzen beide Geschlechter die gleichen Sexualhormone. Bei Frauen überwiegen allerdings Östrogen und Progesteron, bei Männern hingegen das Testosteron.

Östrogene
Die Östrogene sind der Überbegriff für die Hormone Östradiol, Östron und Östriol, von denen das Östradiol die stärkste Wirkung aufweist. Sie entstehen aus einer Modifikation des Moleküls Cholesterin und zählen somit zu den Steroidhormonen. Die Östrogene werden bei Frauen primär in den Eierstöcken gebildet. [6] [7] [8]

In der Pubertät fördern die Östrogene die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale (Brustwachstum, Schambehaarung, Reifung der Gebärmutter und Vagina u.a.) bei der jungen Frau. Im monatlichen Zyklus fördern Östrogene die Reifung der Eizelle und den Eisprung, sowie die Durchblutung und Wachstum der Gebärmutterschleimhaut. [WEIBLICHER ZYKLUS] Bei einer Schwangerschaft ist der Östrogenspiegel im Körper der Frau um ein Vielfaches erhöht, da auch die Plazenta zusätzlich Östrogen produziert. Das hohe Östrogen stellt einen unerlässlichen Faktor für die gesunde Reifung des Kindes dar. [6] [7] [8]

Auf den allgemeinen Stoffwechsel wirken sich Östrogene positiv auf die Knochenstärke sowie auf die Haut und die Haare aus. Zudem werden vermehrt Pheromone (sexuelle Lockstoffe) gebildet. [8] [9]

Progesteron
Das Progesteron, auch Schwangerschaftshormon genannt, ist für die Aufrechterhaltung einer Schwangerschaft essentiell. Es handelt sich, analog zu den Östrogenen, um ein Derivat des Cholesterins. Es wird vor allem während der zweiten Zyklushälfte vom Gelbkörper (Überreste der gesprungenen Eizelle) produziert. In der Schwangerschaft wird die Produktion von der Plazenta übernommen. [10] [11] [12] [WEIBLICHER ZYKLUS]

Progesteron regelt den Anstieg der Körpertemperatur beim Eisprung. Es bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Während der Schwangerschaft sorgt es dann für eine Entwicklung der Brustdrüsen der Frau. Zudem wird unter dem Einfluss von Progesteron vermehrt Wasser ins Gewebe eingelagert, was zu einer Erhöhung des Körpergewichts vor der Regelblutung bzw. in der Schwangerschaft führen kann. [10] [11] [12]

Testosteron
Auch das Testosteron spielt bei beiden Geschlechtern eine nicht unerhebliche Rolle. Es gilt als das wichtigste Androgen und wird aus Cholesterin gebildet. Beim Mann ist es unerlässlich für die Geschlechtsreife und Ausbildung der sekundären Geschlechts- merkmale wie Bart und Brustbehaarung und wird überwiegend in den Hoden gebildet. Bei Frauen hingegen wird das Testosteron in den Eierstöcken und den Nebennierenrinden produziert. Testosteron bewirkt eine Zunahme der Muskelmasse, steigert die Fettverbrennung und erhöht die Knochendichte. [7] [13] [14] [15] Es gilt übrigens auch als das Hormon der Kreativität und des weiblichen Vorstellungsvermögens. Bei sportlichen sowie sexuellen Aktivitäten wird es vermehrt ausgeschüttet, und spielt auch bei der Lust von Frauen wie Männern eine tragende Rolle. Eine aktuelle Studie fand zudem, dass Menschen mit erhöhtem Testosteron sich hilfsbereiter zeigten als ihre Kolleg_innen. [7] [14] [16] [17]