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KINDHEIT

Die Kindheit beginnt mit der Geburt und dauert bis zum Anfang der Geschlechtsreife, etwa ab dem 8. Lebensjahr. Eierstöcke und Hoden produzieren noch keine geschlechtsspezifischen Hormone, biologisch betrachtet sind sich Jungen und Mädchen noch recht ähnlich. [1] [2]

Und doch beginnen sie bald, Verschiedenheiten zu erkennen, zum Beispiel dass das „Untenrum“ bei Jungen und Mädchen anders ausschaut. Im Spiel, mit sich und Gleichaltrigen beginnt eine Entdeckung des eigenen Körpers.

Freud hatte Anfang des 20. Jahrhunderts eine Unterteilung in die anale, orale und geschlechtliche Phase der kindlichen Sexualität geschaffen. [3]

Die moderne Sexualtheorie spricht jedoch eher von einem Aufbau von sexuellen Kompetenzen, deren Entwicklung in der Kindheit beginnt und einen lebenslangen Prozess darstellt. [4] Die erste Beobachtung eines Orgasmus gibt es aus dem Alter von 3 Jahren, eine erstaunte Mutter beobachtete ihre junge Tochter und erzählte den Vorfall einem Sexualforscher, Dr. Kinsey. [5]

Abgesehen von der sexuellen Entwicklung erfolgt in der Kindheit auch eine soziale Prägung. Säuglinge werden ab der Geburt in Blau oder Rosa gekleidet, und die erste Frage ist auch oft gleich: „Ist es ein Junge oder ein Mädchen?“ Die Betonung des Geschlechts macht es insbesondere für diejenigen kompliziert, welche nicht eindeutig in eine der beiden Gruppen zuordenbar sind. [INTERSEXUELL]

Ob das Interesse von Mädchen an Puppen und das der Jungen an Technik angeboren oder anerzogen ist, ist weitgehend noch im Unklaren. Erkenntnisse aus der Forschung zeigen allerdings interessante Parallelen von Primaten und Menschen. Menschliche Jungen wie männliche Schimpansen interessieren sich vor allem für Technik, z.B. Spielzeugtrucks. Weibliche Menschenkinder sowie junge Schimpansinnen sind vielseitiger: Sie spielten gleichermaßen mit „plush toys“ also weichen Spielzeuge wie Puppen und Kuscheltieren, aber auch mit technischen Spielzeugen. [6] [7]

Es gibt also offensichtlich angeborene Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, die Sozialisierung und Prägung beginnt allerdings erst in der Kindheit. Insgesamt werden heute Frauen, sowie Männer, als in sich sehr unterschiedliche Gruppe betrachtet. Andere Faktoren, wie Bildungsstand, Einkommen, Gesundheit und Lebenseinstellung sagen deutlich mehr über einen Menschen als sein biologisches Geschlecht, so die aktuelle Erwachsenenforschung. [8]