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Carolee Schneemann Interior Scroll 1975 und 1977 Performance u.a. beim Film Festival Colorado, 1977 |
Bildrechte (Foto / Werk):
© Carolee Schneemann, 2013 and licensed for use by Bildrecht, Wien, 2013 Photo: Anthony McCall Quellenangabe: http://www.caroleeschneemann.com/ works.html |
Die Performance wurde zweimal (1975, 1977) mit leicht verändertem Ablauf aufgeführt. Schneemann nahm am Anfang Aktposen ein und las dabei aus einem Buch vor. Sie bemalte ihren Körper mit Schlamm und am Ende der Darbietung zog sie eine Schriftrolle aus ihrer Vagina und las den Text „Kitch's Last Meal". Der Inhalt des Schriftstücks beschreibt die alltägliche Diskriminierung von Frauen.[1] Schneemann, so schreibt Anette Kubitza in ihrer Dissertation,[2] setzte die Schriftrolle, die sie aus ihrer Vagina zog, mit der Schlange gleich. Das Motiv der Schlange taucht oftmals in Zusammenhang mit Göttinnen früher Kulturen auf.[3] Die Künstlerin interessierte sich in den 1960er Jahren für weibliche Gottheiten und griff den Gedanken, der Frau als Schöpferin von Kulturen in dieser Arbeit auf. Schneemann sah in der Schlange die „kosmische Energie der Gebärmutter"[4] und das Symbol einer „nach außen gekehrten Existenz des vulvischen Raumes".[5] Anknüpfend daran sei die Schlange die „veräußerte Quelle inneren Wissens", die Geist und Fleisch vereint. Die Künstlerin war eine der ersten, die ihren nackten Körper zum Zentrum ihrer Kunst ernannte. Ihr ging es um die Erkundung, Identifikation und positive Neubewertung des weiblichen Körpers und seiner Sexualität.[6] Auch das gewählte künstlerische Medium der Performance unterliegt einer Neubewertung in der Darstellung der Frau. Es ist nicht statisch, die Künstlerin bewegt sich, sie steht aktiv schaffend im Mittelpunkt und bricht mit der tradierten Rolle der Frau als Objekt in der bildenden Kunst.
Biografie: http://www.caroleeschneemann.com/bio.html |