AT
/
pfeil-rechts
HEPATITIS B

Der Begriff Hepatitis setzt sich aus den griechischen Worten „hepar" (Leber) und „itis" (Entzündung) zusammen. Eine Hepatitis bezeichnet demnach eine Entzündung der Leber. Es kommt zu einer Schädigung der Leberzelle, die in Folge die Stoffwechselfunktion der Leber beeinträchtigt. Es existieren 5 Virus-Stämme, die den Großteil der infektiösen Leberentzündungen verursachen. Sie werden mit A, B, C, D und E bezeichnet. So kann der Hepatitis-A-Virus (HAV) das Krankheitsbild Hepatitis A auslösen, der Hepatitis-B-Virus das Krankheitsbild Hepatitis B ... [1] [2]

Für eine Infektion mit dem Hepatitis-A-Virus (HAV) und Hepatitis-E-Virus (HEV) ist eine Schmierinfektion, also das Berühren infizierter Gegenstände und Objekte, ausreichend. Hepatitis C hingegen wird auf dem Blutweg übertragen. Hepatitis D spielt eine Sonderrolle – der Virus kann sich nur im menschlichen Körper ausbreiten, wenn bereits eine Hepatitis B vorliegt. [1]

Der Hepatitis-B-Virus wird vorrangig über ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Aufgrund dessen wird Hepatitis B zu den Geschlechtskrankheiten gezählt. [1] Global gesehen stellt Hepatitis B eines der größten Gesundheitsprobleme der Menschheit dar. Abhängig von geografischer Lage und ethnischer Zugehörigkeit ist die Häufigkeit unterschiedlich hoch. Laut Schätzungen sind weltweit etwa 240 Millionen Menschen chronisch infiziert, jährlich 600.000 Menschen sterben an Folgen der Infektion. Bei 40% der Weltbevölkerung lässt sich eine überstandene Infektion im Blut nachweisen. [3]

In Österreich leben etwa 42.000 Hepatitis-B positive Menschen, dies entspricht etwa 0,5 % der Gesamtbevölkerung. [3]

Symptome
Die Inkubationszeit von Hepatitis B beträgt ein bis sechs Monate. [3] Die ersten Beschwerdebilder sind Übelkeit, manchmal auch Erbrechen, Appetitlosigkeit und Fieber. Die Entzündung der Leber führt dazu, dass sie ihre Funktion im Stoffwechsel nicht mehr aufrechterhalten kann. Als Folge häufen sich Stoffwechselprodukte im Körper an, welche sich als Gelbsucht manifestieren. Dabei können sich die Skleren der Augen (das „Weiß" der Augen) sowie die Haut der Betroffenen gelb verfärben. Im Normalfall (80-90%) dauert diese Phase mit Fieber und Leberentzündung einige Monate an, und heilt danach vollständig ab. [4]

In 10-20% der Fälle kann die Entzündung der Leber zu einem akuten oder chronischem Leberversagen führen, und mit dem Tod enden. [4]

Therapie
Es existieren verschiedene Medikamente zur Bekämpfung des Hepatitis-B-Virus. Manche dämmen die Vermehrung der Viren ein, andere wirken über eine Modulierung des Immunsystems. Eine Heilung ist bis dato nicht möglich. [5]

Schutz
Hepatitis B ist im Vergleich zu HIV [HIV / AIDS] etwa 100fach ansteckender, und kann durch den Kontakt mit kontaminiertem Speichel, Blut, Urin, Stuhl, Muttermilch oder Genitalsekreten übertragen werden. [4] Aus diesem Grund ist die Impfung gegen Hepatitis B für Menschen in Risikogruppen (Krankenhauspersonal, Reisende in Risikogebiete, sexuell freizügige Menschen) dringend empfohlen. Zudem kann die Verwendung von Barrieren wie Kondom oder Femidom das Risiko einer Ansteckung deutlich mindern. [6]