Geschlechtskrankheiten (engl. STD/STI – Sexually Transmitted Disease/Infection) ist der Überbegriff verschiedener Krankheiten, welche durch sexuellen Kontakt übertragen werden können. [1] Jener Teilbereich der Medizin, der sich mit den Geschlechtskrankheiten beschäftigt, wird Venerologie (von lateinisch: venus – Liebe und griechisch: logos – Lehre) genannt. [2] [3]
Es existieren virale und bakterielle Krankheitserreger, ferner können Mikroorganismen wie Pilze und Einzeller Infektionen verursachen. Parasiten (z.B. Filzläuse) können die Haut im Genitalbereich bewohnen und Irritationen hervorrufen. [1] [4]
Das Ausleben einer lustvollen Sexualität, die den Rahmen einer heteronormativen, monogamen Konstellation sprengt, wird nach wie vor von weiten Teilen der Gesellschaft als negativ empfunden. Aufgrund dieser moralischen Bewertung sind auch Geschlechtskrankheiten mit einem großen Tabu belegt. Dies verhindert sehr oft einen offenen und vernünftigen Umgang mit Geschlechtskrankheiten. Der Zugang zu einer adäquaten Aufklärung sowie effektiven Behandlungsmethoden wird erschwert – Infektionen können sich so erfolgreich ausbreiten. Dabei existieren für alle Geschlechtskrankheiten effektive Therapiemodalitäten, welche die Infektionen heilen oder zumindest eindämmen können. Wenn sie allerdings unbemerkt und/oder unbehandelt bleiben, können bleibende Schäden, wie Infertilität oder Krebs, entstehen und die Lebensqualität der/des Betroffenen mindern. [5] [6]
Da die Liste all jener Krankheiten, die durch engen Körperkontakt und Schleimhautkontakt übertragen werden können, Enzyklopädien füllen würden, werden in diesem Kapitel nur die Wichtigsten besprochen: Infektionen (Chlamydien, Gonorrhö, Syphilis, Herpes, Dellwarzen, Vaginalpilz), HIV / AIDS, Hepatitis B und HPV.