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VORGETÄUSCHTER ORGASMUS

Definition
Der vorgetäuschte Orgasmus bezeichnet das Phänomen, wenn beim Geschlechtsverkehr der Orgasmus vorgespielt wird.

Statistik
Eine Umfrage aus dem Jahr 1986 zeigte dass bis zu 58% der Frauen Erfahrungen mit „Vortäuschen" haben. Bei den Männern hingegen ist es etwa ein Viertel, das schon mindestens einmal einen Orgasmus vorgespielt hat. [1] [2]

Sicht der Sexualwissenschaft
Eine andere Untersuchung erforschte die Motivation für das Vortäuschen eines Orgasmus (Cooper, 2013) [3], und fand vier Faktoren:
1. Altruistischer Betrug: die Gefühle des Partners zu schonen
2. Angst und Unsicherheit: Vortäuschen des Orgasmus um negative Emotionen zu vermeiden
3. Erhöhte Erregung: durch das Vorspielen eines Orgasmus bringt sich die Frau in Stimmung
4. Herbeiführen einer Beendigung der sexuellen Aktivitäten durch das Vortäuschen eines Orgasmus

Der Rat von Mag. Wolfgang Kostenwein (Leiter des sexualpädagogischen Instituts in Wien und Experte für das Therapieschema Sexocorporel) lautet: „Fake it, 'till you make it". Frauen werden angeregt, einen Orgasmus möglichst sinnlich und wahrheitsgetreu nachzuspielen: ein intensiviertes Liebesspiel mit passenden Hüftbewegungen, tiefen Atemzügen, eventuell sinnliche Laute, im Idealfall begleitet von Kontraktionen des Beckenbodens. Das dabei ein „echter" Orgasmus passieren kann, ist ein nicht unerwünschter Nebeneffekt dieser Übung. [4]