Der Orgasmus (altgriechisch orgasmos: „heftige Erregung") gilt als Höhepunkt der sexuellen Lust, welcher meist durch Masturbation oder Geschlechtsverkehr erreicht wird. Im Französischen wird er als „le petite mort"- der kleine Tod bezeichnet. [1]
Doch was ist eigentlich ein Orgasmus? Ellen B. Vance und Nathaniel N. Wagner ließen dazu im Jahr 1976 48 Student_innen ihre Orgasmuserfahrungen in Worte fassen. Bei der Auswertung kamen die Forscher_innen zu dem Schluss, dass das orgastische Phänomen bei beiden Geschlechtern überraschend ähnlich erlebt wird. Auch in Bezug auf die körperlichen Reaktionen beim Orgasmus zeigen sich starke Parallelitäten zwischen Frau und Mann: Euphorie, unwillkürliche rhythmische Muskelkontraktionen, eventuell Ejakulation, Hyperventilation, erhöhter Blutdruck und Pulsfrequenz, Erweiterung der Pupillen, vermehrte Schweißsekretion sowie eine Ausschüttung von Neurotransmittern wie Endorphine, Sexualhormone, Adrenalin und Oxytocin. [2] [3] [4]
Bei Frauen kann man heute drei verschiedene orgastische Systeme mit zugehörigem Nervengeflecht unterscheiden: Die Klitoris (Nervi Pudendales), Vagina (Nervi Pelvicii) sowie Gebärmutter und Gebärmutterhals (Nervi hypogastrices et pelvii). Die entsprechenden Hotspots sind der C-Punkt [POINTS OF INTERESTS], G-Punkt und A-Punkt [POINTS OF INTERESSTS]. In speziellen Untersuchungen konnte man erkennen, dass je nach Art des Orgasmus verschiedene Areale im Gehirn aktiviert werden. [4] [5] Da jedoch die Nervensysteme von Menschen zu Mensch variieren, gestalten sich Forschungsarbeiten zu diesem Thema als sehr komplex. Auch bei Männern gibt es verschiedene Nervengeflechte, die theoretisch verschiedene Orgasmen produzieren könnten, auch hier existieren nur wenige Studien. [6] [7] [8] [9] [10]
Der Körper jeder Frau und jedes Mannes ist anders, und hat eigene Fähigkeiten und Talente, Orgasmen zu erleben. Die genaue Einteilung dieser Orgasmen und ihrer Qualitäten sind zwar von der Perspektive einer Forscherin oder eines Forscher interessant, für den betreffenden Menschen sollten dennoch der Genuss und die erlebte Lust im Vordergrund stehen.