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MECHANISCHE BARRIEREN

Diese Methoden verwenden eine Barriere aus Kunststoff zwischen Spermien und Uterus, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Es existieren mittlerweile das Kondom, das Femidom, das Diaphragma und die Portiokappe.

Das Kondom wird über den erigierten Penis gestreift, das Femidom wird vaginal (oder anal) eingeführt. Durch diese Barriere wird ein direkter genitaler Schleimhautkontakt verhindert, welcher vor ungewollten Schwangerschaften und auch vor Geschlechtskrankheiten schützt. [1] [GESCHLECHTSKRANKEITEN]

Das Diaphragma und die Portiokappe sind kuppelartige Hülle aus Kunststoff, welche über die Gebärmutter (Uterus) gestülpt wird. Vor der Verwendung ist eine ärztliche Beratung und Einschulung erforderlich. [1] Sie schützen allerdings nur vor ungewollten Schwangerschaften.

Vorteil: Diese Formen der Verhütung sind komplett hormonfrei.

Nachteil: Häufig treten Anwendungsfehler bei der Verhütung mit Kondom auf (bis zu 33%). [2] Diaphragma, Femidom sowie Portiokappe sind in Österreich nur schwer erhältlich. [3] [4]

Pearl-Index*: 1-16 [2]

Kondom
Das Material besteht meistens aus Latex (Milch des Gummibaumes) mit einer Dicke von 0,5-0,8 mm. [5] Mittlerweile gibt die unterschiedlichste Formen und Farben - von gefühlsecht bis gerillt, mit Gleitgel oder Leuchtfarben. Auch die Größe des Kondoms kann und soll individuell angepasst werden. [5] [6] [7]

Kondome schützen vor ungewollten Schwangerschaften, sowie Geschlechtskrankheiten, und sind das meistverwendete Verhütungsmittel[2] Für den optimalen Schutz sind das Beachten von Ablaufdatum (ca. 3-5 Jahre haltbar), Qualitätssiegel (Kennzeichnung CE) sowie die richtige Aufbewahrung (geschützt vor Licht und Druck) wichtig. [6]

Die richtige Handhabung eines Kondoms ist gar nicht so einfach, ein Drittel der Anwender_innen berichtet von Pannen wie Abrutschen oder Reißen des Kondoms. Dagegen hilft: Üben am eigenem Penis oder einem anderem penisähnlichem Objekt (am besten noch vor dem ersten Sexualverkehr), Packungsbeilage durchlesen, oder sich Tipps und Tricks von Expert_innen abschauen. (Weiterführende Materialien). [2]
Pearl-Index*: 2-15 [2]
Kosten Österreich: 5- 10 €/10 Stück, Preis variiert nach Packungsgröße und Marke, rezeptfrei erhältlich

Femidom (Frauenkondom)
Ähnlich einem Kondom, ist das Femidom ein 15cm langer Schlauch aus Polyurethan.
Zwischen zwei Ringen, ein größerer für Außen, ein kleinerer für Innen, spannt sich eine Art Tunnel in der Vagina oder im Analkanal auf. [1] [4] Bei der vaginalen Anwendung wird der äußere Ring vor die großen Venuslippen platziert, der innere Ring ähnlich wie beim Diaphragma um die Gebärmutter (Uterus) gelegt. Mit einem Finger wird dann überprüft, ob das Femidom glatt an den Scheidenwänden anliegt und nicht verdreht ist. Nach dem Geschlechtsverkehr wird der äußere Ring ein- oder zweimal gedreht, und das Femidom herausgezogen. [1] [8] Bei korrekter Anwendung sinkt das Risiko an einer Infektion mit Geschlechtskrankheiten sowie das einer ungewollten Schwangerschaft. Auch für intersexuelle Menschen mit einer Dickclitis [INTERSEXUELL] ist das Femidom geeignet. [1]
Pearl-Index*: 1-14 [6]
Kosten Österreich: 15 €/Dreierpackung, in Österreich nur per Bestellung/ Versandhandel erhältlich [7]

Diaphragma
Das Diaphragma besteht aus einer weichen Gummimembran, welche kuppelartig über eine elastische Spirale gespannt ist. Es wird ca. 1 bis 2 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr über die Gebärmutter (Uterus) gestülpt und verbleibt dort mindestens 8 Stunden. Das Diaphragma ist in verschiedenen Größen erhältlich und wird individuell von der Frauenärztin oder vom Frauenarzt angepasst. Danach kann das Diaphragma bis zu zwei Jahre wiederverwendet werden, mit der Zeit wird es allerdings porös, und damit unsicher. Das Diaphragma muss immer gemeinsam mit einem samenabtötenden Gel benutzt werden. [1] [2]
Pearl-Index*: 6-16 [2]
Kosten Österreich: 50 €/ Stück, nur in wenigen Apotheken in Österreich erhältlich, hält ca. 1-2 Jahre [3]

Portiokappe
Die Portiokappe deckt ähnlich dem Diaphragma den äußeren Muttermund ab. Sie bleibt allerdings den Großteil des Monats in der Vagina und wird nur während der Menstruation herausgenommen. Eine ärztliche Einschulung vor der ersten Verwendung ist wichtig. Das monatliche Herausnehmen und Wiedereinsetzen kann, bei entsprechender Geschicklichkeit, selbst durchgeführt werden. [1]
Pearl-Index*: 6 [2]
Kosten Österreich: dieses Produkt ist in Österreich nicht erhältlich. [3]

Weiterführende Materialien:
Dr. Sommer VERHÜTUNGS-SPECIAL: Gib Gummi! So ziehst Du das Kondom über!, BravoTV, 2014 (You Tube)
HOW TO PUT ON A CONDOM???, lacigreen, 2015 (You Tube)

* Der Pearl-Index (PI) gibt an, wie viele von 100 Frauen innerhalb eines Jahres ungewollt schwanger werden. Ohne jegliche Verhütung liegt der PI bei 85 bis 90. Je niedriger der PI, desto sicherer ist die gewählte Methode. Je nach Studie und Beobachter kann sich der Pearl-Index ändern. [9]