Die Trennung von sexueller Lust und Fortpflanzung war der Menschheit schon seit der Antike ein Anliegen. Aufzeichnungen zufolge wurde im alten Ägypten (ca.1525 v. Chr.) mit Akazienblättern verhütet. Im Lauf der Geschichte tauchen immer wieder Berichte über weitere natürliche Verhütungsmittel, auf Basis von Kräutern, Salzen oder Ölen, auf. [1]

Erst im 20. Jahrhundert, mit der Antibabypille für die Frau (1961), kam eine wirksame und sichere Kontrazeption (Empfängnisverhütung) auf den Markt und ermöglichte eine neue sexuelle Freiheit (Sexuelle Revolution - Wandel der öffentlichen Sexualmoral im Sinne einer Enttabuisierung sexueller Themen). [2] [SEXUALITÄT GESCHICHTE]

Ein Umschwung erreichte die Menschheit in den 80er Jahren. Das Aufkommen von HIV/AIDS ließ das Kondom zum wichtigstem Verhütungsmittel aufleben. [3] [HIV / AIDS]

Heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, steht uns ein breites Repertoire zur Verfügung. Man kann zwischen mechanischer, hormoneller, metallischer und natürlicher Verhütung wählen. Diese Formen unterscheiden sich im Spektrum der Wirkungen und unerwünschten Nebenwirkungen, im Preis, sowie in der Komplexität ihrer Anwendung.

Diese Vielfalt an Verhütungsarten wirft auch neue Fragen der Finanzierbarkeit auf. Der neue Österreichische Verhütungsreport (2012) zeigte, dass 50% der Anwenderinnen die Verhütungsmethode wechseln würden, wenn dies kostenfrei wäre. Vor allem junge Menschen aus einkommensschwachen Haushalten, die im Moment mit sehr unsicheren Methoden wie Coitus interruptus verhüten, sind davon betroffen. [4] [5]

In Österreich wurden mit Anfang 2015 die Steuern auf Verhütungsmittel angehoben.
Das kostenintensive Verhütungsmittel mit einer höheren Zahl an ungewollten Schwangerschaften und in Folge auch Abtreibungen korrelieren, dürfte auf der Hand liegen. Das Interesse der Politik an sinnvoller Familienpolitik scheint allerdings gering zu sein. [6]